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Der Mensch ist von Natur aus Faul, deswegen versucht er alles mögliche um etwas schneller, einfacher oder aber preiswerter zu machen. So war das natürlich auch bei mir und meinem Wasserwechsel! Ich besitze ein 700 Liter Süsswasser Aquarium bei dem mir ziemlich schnell aufgefallen ist, das Eimer schleppen gar nicht geht. Ein Eimer mit a´ 10 Liter muss etwa 40 mal hin und her wandern um meinen wöchentlichen Wasserwechsel zu vollenden. Irgendeine Lösung musste her und die erste kam auch schon gleich am allerersten Tag.
Der erste Weg zur Erleichterung
Jeder kennt Newton und seine Apfelbaum ? Kurz erklärt, alles was oben ist und durch keine Kraft gehalten wird,
muss unweigerlich zum Zentrum unseres Planeten. Diesen Umstand mach man sich beim normalen “Eimer Wasserwechsel” auch zu nutze. Jeder der ein Aquarium besitzt hat es schon mal gemacht! Schlauch ins Becken tief Luft geholt und das Aquariumwasser über den Beckenrand (mittels Schlauch ohne wird es schwierig), in den Eimer saugen. Den Rest macht die Schwerkraft und Newtons Gesetz. Wenn einmal das Wasser den oberen Schlauchbogen überquert hat, gibt es kein halten mehr. Das Wasser hört erst dann auf zu fließen wenn das Becken leer ist, oder man den Schlauch höher hebt als der Wasserspiegel im Aquarium. – Na gut, Schlauch zuhalten geht auch noch, wird aber dann wird es mit dem Eimer leeren etwas schwer.
Dieser Umstand, und den Umstand das meine Dusche tiefer liegt als mein Aquarium, habe ich genutzt um meinem Becken etwa 200 Liter zu entwenden.
Natürlich ist es viel zu anstrengend das Aquariumwasser, aus dem Becken im Wohnzimmer, per Lunge in die Dusche zu saugen. Immerhin müsste ich da 6m Schlauch überwinden. Die eigentliche Aufgabe besteht ja darin, die vorhanden Luft aus dem Schlauch zu bringen, wie man das macht ist ja egal. Das geht einerseits nach väterlicher Sitte, indem ich am Schlauch sauge wie ein Hirsch bzw. bis ich blau anlaufe. Oder einfach die Luft, mittels Wasser aus der Wasserleitung, bequem aus dem Schlauch drücken lasse. Ich muss dazu nur den Schlauch an die Duscharmatur schrauben, kurz den Hahn aufdrehen bis die Luft komplett aus dem Schlauch ist und dann den Schlauch abziehen und in die tieferliegende Duschwanne legen (wie am Bild oben). Vielleicht sollte ich noch erwähnen das man das andere Ende des Schlauches bereits ausgelegt und im Aquarium unter Wasser liegt.
Um es einfacher zu gestalten, habe ich am Schlauchende einen Bogen angeschlossen. Diese Bögen finden bei Topffiltern oft Verwendung und kosten nicht viel. Der Schlauch wird somit “Bombenfest” im Wasser gehalten.
An die Duscharmatur kam für wenig Geld eine Gardenakupplung, diese lässt sich schnell anstecken und wieder abnehmen.
Somit sind schon viel weniger Schritte zum Wasserwechsel notwendig.
- Den Schlauch ausrollen
- das eine Ende ins Aquarium und das andere Ende in die Duschkabine
- anstecken und Luft heraus drücken lassen
- Schlauch abziehen und in die Duschwanne legen.
Klingt ziemlich einfach, oder? Für mich aber immer noch zu aufwendig ? denn ich muss ja den Schlauch aus den Schrank holen, ausrollen, anstecken und am Ende wenn alles fertig ist wieder aufräumen. Der Boden muss dann auch noch trocken gewischt werden, denn egal wie vorsichtig man beim aufwickeln des Schlauches ist, es landet immer etwas auf dem Boden.
Eine neue Idee
Eine andere Idee musste her. Ich habe keinen Bock bei jedem Wasserwechsel einen Schlauch vom Wohnzimmer ins Bad zu verlegen. Am besten man macht es anders herum und legt den Abfluss und die Wasserleitung vom Bad ins Wohnzimmer. Die größte Aufgabe besteht darin, den Ehepartner von seiner Idee zu Überzeugen ?, ist diese Hürde genommen kann es auch schon losgehen. Also mal schnell zwei 55mm Löcher in die Wand gebohrt.
Ich musste also nur einen relativen kurzen Weg Überbrücken um sämtliche Leitungen auf die andere Seite zu bringen. Ein weiterer Weg hätte bei der Wasserversorgung zwar noch funktioniert, wäre beim Ablauf aber fast Unmöglich gewesen.
Funktionsweise:
Das Wasser gelangt über die Mischbatterie, natürlich vorgewärmt auf ca. 25° C, im Gardenaverteiler. Der Verteiler ist so eingestellt das das Frischwasser ins Aquarium weiter läuft (das ist der Schlauch der rechts in der Wand verschwindet und dann hoch in mein Aquarium geht). Wenn die Luft einmal draußen ist, wird die Duscharmatur auf ZU gedreht, genauso wird auch der erste Verteiler Hahn (der obere) auf ZU gedreht. Danach nur noch den zweiten Verteilerhahn (der untere auf dem Bild) auf AUF (der war vorher natürlich geschlossen) und die gewünscht Wassermenge kann in den Abfluss laufen. Ich ließ in etwa 15 – 20cm Aquarienwasser ablaufen, das entspricht etwa 150 – 200 Liter.
Soweit so gut, aber….
Der nachträgliche Überlauf
…es muss es NOCH leichter gehen. Hahn auf, Hahn zu – Hahn zu, Hahn wieder auf…. , das ist auf Dauer zu anstrengen ?. Aber wie kann ich es noch leichter gestalten? Es muss doch auch so gehen, das ich nur noch einen Hahn betätigen muss um Wasser rein zu lassen. So funktioniert das doch auch mit dem Filterbecken, da muss doch auch nur das Wasser aus dem darunter liegendem Technik/Filterbecken ins Aquarium gepumpt werden. Von oben gelangt das Wasser, mittels Überlauf, von alleine nach unten. Na gut, die meisten Aquarien dieser Art haben ein Bohrung als Überlauf. Es gibt aber auch noch nachträgliche Überläufe, diese sind aber mal so richtig teuer. Eine DiY (Do it Yourself) Variante muss her.
Die Funktionsweise und den Bau diesen Überlaufs kann man hier nachlesen. Eingebaut habe ich aber dann die “Weiterentwicklung” des “einfachen Überlaufs”. Den kurz nach der Fertigstellung und Inbetriebnahme des Überlaufs, bastelte ich mir einen größeren “doppelten Überlauf” (weiter unten im verlinkten Text). Dieser bietet mit seinen zwei Siphon eindeutig mehr Sicherheit und mehr Leistung.
Ist alles so wie in der Bauanleitung installiert, fließt das Überschüssige Wasser selbständig ab. Das heisst, ich muss bloß noch Wasser ins Aquarium laufen lassen. So weit so gut, aber wie viel? Dadurch das der Wasserstand immer gleich bleibt kann ich nicht mehr erkennen wie viel cm Wasser schon aus dem Becken sind.
Die Lösung ist ganz einfach, eine Wasseruhr muss eingebaut werden.
So ein “Zwischenzähler” kostet neu nur 20 – 30€ und gebraucht nur ein paar Euros (oder noch weniger). Geht einfach mal zu einem Installateur und fragt da nach einem Zwischenzähler. Diese Uhren sind nur für 5 Jahre (glaub ich zumindest) geeicht. Danach müssten sie wieder geeicht werden. Aber ausbauen, reinigen und eichen, kostet mehr als einen neuen einzubauen. Mit etwas Glück hat er einen alten herum liegen, den er für z.B. eine Brotzeit (oder Bier) hergibt.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen das man vom Wohnzimmer aus nicht auf die nackte Wand mit der ganzen Technik und den Löchern blickt. Diese habe ich für lau verkleidet und ein Schränkchen daraus gemacht.
Stand der Technik
Wie sieht es momentan aus? Alle zwei Tage drehe ich den (neuen) Gardena Verteiler auf, lasse etwa 50 Liter Wasser durchlaufen – fertig, das ist auch schon die ganze Arbeit. Das Wasser läuft rechts ins Becken rein und links Über den doppel Überlauf wieder ab. Der Doppel Überlauf ist direkt am Kanal angeschlossen.
Da geht noch mehr!
Ja das ist schon mal ziemlich einfach, aber für die Zukunft wird es noch einfacher (in Planung).
Zwei Wege gibt es da, die mir im Kopf herum schwirren. Entweder eine Wasserzeitschaltuhr die jeden Tag vollautomatisch 25 Liter wechselt, allerdings darf da der Überlauf keine Luft bekommen. Denn mit Luft im Überlauf läuft kein Wasser ab, bzw. das Wasser läuft dann irgendwann über den Beckenrand ab, was natürlich nicht so toll wäre.
Oder als zweite Lösung, eine Wasserzeitschaltuhr die nach manueller Betätigung etwa 25 Liter Wasser durchlässt. So geschieht der Wasserwechsel nur wenn ich zu Hause bin.
Keine Ahnung wie ich ich das in Zukunft lösen werde, aber irgendwie halt ?
Zubehör kaufen
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Hey,
sehr coole idee, gefällt mir echt gut. du könntest einen strömungswächter (gibt es ab 20€ bspw bei conrad) einbauen um so sicher zu stellen das nur wasser einläuft wenn vorher wasser ausgelaufen ist. eigentlich ganz einfach (elektrotechnisches grundwissen vorraus gesetzt) der qangesprochene strömungswächter, der ja nichts anderes ist als ein lichtschalter mit dem einzigen unterschied das er nicht durch deine hand sondern durch das fliessende wasser geschaltet wird, gibt beim zeitgeteuerten beginn des WW ein eltektrisches signal an ein ansprechverzögertes zeitrelais. dieses relais läuft ab. sagen wir du brauchst x minuten um 50l wasser ab zu lassen. nach diesen x minuten macht das zeitrelais ein magnetvetil welches im ablauf sitzt zu und gleichzeitig ein anderes magnetvetil welches im zulauf sitzt auf das zulauf ventil kann man jetzt entweder durch einen zweiten schwimmerschalter welcher im aquarium sitzt gesteuert werden, oder aber durch ein weiteres rückfallverzögertes zeitrelais welches nach y minuten das zulauf ventil schliesst. szenarien und ideen habe ich diesbezüglich einige, kann die meisten aber leider auf grund der wohnsituation, ich lebe in einer mietwohnung, nicht umsetzen. wenn du interesse hast mal ein kleines brainstorming diesbezüglich zu machen und/oder eventuell hilfe bei der umsetzung der elektrotechnischen schaltungen benötigst kannst du dich gern per mail ei mir melden
Hallo,
leider bin ich auch nicht mehr im Besitz dieser Vorrichtung, da wir vor ein paar Jahren umgezogen sind. Siehe (https://www.abenteuer-aquarium.de/aquariumreport-endet-extended/).
Deine Beschreibung klingt vielversprechend, wenn auch etwas aufwendiger als von mir betrieben. Hier und da hatte ich mir auch schon Gedanken über eine „Vollautomatisierung“ gemacht, aber eher in Richtung kontinuierlicher Wasserwechsel. Also ein stetiger Nachschub an Frischwasser, welcher am Ende der Woche auch in etwa 150 – 200 Liter Wasserwechsel endet.
Mfg
Dimi