Der AquaMedic Blenny Testbericht

Wie fängt man nach über 10 Jahren Süsswasseraquaristik mit dem Meerwasser an? Genau mit unheimlich wenig Wissens und am besten mit einem Komplettset. Natürlich gibt es viele Unkenrufe was Komplettsets angeht und ganz sicher haben diese auch ihr Daseinsberechtigung, aber für einen kompletten Neueinsteiger, ist die Neuheit an Technik einfach zu groß um gleich mal ein eigenes zusammengestelltes Meerwasserbecken zu erstellen. Außerdem will man sich ja erst langsam ran wagen. Meine Wahl fiel nach langem Zedern auf das Blenny(Amazon) von Aqua Medic.

Ein Tagebuch über das einrichten des Blennys findet man hier.

Lieferumfang

Der Lieferumfang des Blenny ist riesig aber es fehlen doch einige Teile die an einem Komplettset, meiner Meinung nach, nicht fehlen sollten.

Im Paket enthalten:

  • Das 80 Liter Becken
  • Die Rückwand
  • Beleuchtung 3 mal 9 Watt mit je 3 LEDs (2x 10.000k, 1x blau)
  • Der Abschäumer Turboflotor Blue 500 (für Aquarien bis 250L)
  • Die Strömungspumpe NanoProp 5000 (regelbar von 2000-5000 l/h)
  • Schalldämpfer für den Abschäumer
  • Behälter für diverses Filtermaterial
  • Aktivkohle
  • eine mehr schlechte als rechte Anleitung
Was fehlt:

Aufbau

Dank der “umfangreichen und bebildernden” Anleitung, ich glaub die Fotos sind noch mit dem Handy vor 8 Jahren gemacht worden ?, ist der Zusammenbau etwas fummelig. Hat man dann alles zusammen, ist es irgendwie wieder ganz einfach, aber bis dorthin wird man von der Bedienungsanleitung ziemlich im Stich gelassen. Jemand der schon Erfahrungen in der Meerwasseraquaristik sammeln konnte, wird mit dem Zusammenbau höchstwahrscheinlich keine Probleme haben und hätte mich wahrscheinlich nach strich und faden ausgelacht. Ich hatte aber Anfangs meine liebe Not mit der Anleitung.

Insgesamt bietet das Aqua Medic qualitativ hochwertige Technik, die relativ leicht zusammengebaut werden kann (wenn man weiß wie). Zum Glück werden der Abschäumer und die Strömungspumpe schon fertig zusammengebaut geliefert. Einzig die Förderpumpe muss noch mit dem Abschäumergehäuse verbunden werden. Dazu muss man einfach die Pumpe in das vorgesehene Loch im Gehäuse des Abschäumers stecken. Als letztes muss nur noch der Luftschlauch auf dem Nippel der Pumpe geschoben werden, über diesen saugt die Pumpe dann die Notwendige Umgebungsluft an, um einen Schaum zu erzeugen. Ist das spätere Ansauggeräusch zu laut, kann man den mitgelieferte blauen Schalldämpfer am Ende des Luftschlauches stecken. Es ist schon auffällig, um wieviel leiser das blubbernde Geräusch wird.

Das Sprichwörtliche “Salz im Aquarium” ist die Beleuchtung, diese gefällt mir so gar nicht. Die LED´s werden von hinten mit jeweils 2 starren Drähten über die Rückwand nach vorne gerichtet. Das ganze sieht zwar edel und elegant aus, ist aber auch ziemlich wackelig. Vergleichen kann man das mit den ähnlich aussehenden Halogen Deckenleuchten. Zusätzlich ist das ganze auch sehr starr und von vornherein leuchten die Leuchten nicht gerade von oben ins Becken, sondern schielen ein bisschen zur Seite, oder sind etwas verdreht.

Es war schon ziemlich viel Kraftaufwand nötig um die wirklich starren Drähte so zu biegen, das sie mir auch gefallen haben. Aber irgendwie hab ich es dann doch geschafft. Mit dem Aufbau anfangen, tut man aber an ganz anderer Stelle! Die Beleuchtung wollte ich bloß vorgreifen, denn dieses ist fast der einzig wirkliche Kritikpunkt den ich anbringen möchte.

Aber als aller erstes steckt man die Rückwand in die dafür vorgesehen Kunststoff U-Form die schon fertig im Aquarium klebt. Zuvor wird die Unterseite der Rückwand noch mit einer mitgelieferten Dichtung beklebt und auf maß geschnitten.

So sieht das ganze dann im Eingebauten zustand aus, die Dichtung befindet sich unten und soll verhindern das Bodengrund/Sand in dem dahinter liegende Technikabteil gelangt.

Danach wird der Abschäumer auf die dafür vorgesehene Glasscheibe gesteckt, bzw. eher gelegt. Der Komplette Abschäumer wird nur von oben in den Schacht eingeführt, halten tut er mit dem Abschäumer Auslass, das auf das in´s Aquarium geklebte Scheibenteil abgelegt wird. Vertraut wird da auf die Kraft von Newton, was bisher aber bestens funktioniert.

Für den ersten Betrieb fehlt nur noch die Strömungspumpe, dazu wird vorher in die Rückwand ein Dichtring eingeschoben. Erst danach muss man die Strömungspumpe schräg einführen. Zumindest wenn man nach der Anleitung geht. Ich hab´s nicht geschafft, aber es ist ganz easy wenn man die Rückwand etwas nach oben schiebt. So sieht das ganze dann fertig installiert aus.

Über die Beleuchtung geschimpft habe ich ja schon, dafür ist die Installation recht einfach. Hinten in die Scheibe werden Klammern gesteckt, in diese wird dann die eigentliche Beleuchtung geschoben. Leider wirklich nur geschoben! Auch hier ist die Schwerkraft für die ordentliche Haltung zuständig. Bleibt man bei der Arbeit, im oder um´s Becken, an der Lampe hängen, fällt diese zwar nicht aus der Halterung, steckt aber ab sofort krumm darin. Herausgefallen ist sie mir noch nicht, dazu steckt die LED Halterung zu tief in der Klammer.

Wie gesagt ist die LED Beleuchtung mein einziger Kritikpunkt an dem sonst gut durchdachten Minibecken. So gesehen ist der Zusammenbau auch schon fertig! Das Aquarium muss nur noch an die gewünschte Stelle getragen und nach Lust und Laune eingerichtet werden.

Fazit

Bis auf die schon mehrmals erwähnte Beleuchtung, ist das Becken gut durchdacht und sofort einsatzbereit, einzig an einen Heizstab sollte man denken, denn dieser ist nicht im Lieferumfang des Komplettsets. Die Restliche Hardware ist hochwertig und wird im Handel auch einzeln angeboten. Zwar besitzt das Blenny keine abgerundeten Scheiben, wie andere Hersteller von Nano´s, aber edel und hochwertig wirkt es dennoch. Ich denke das ich aus dem Groß der Auswahl die richtige Entscheidung getroffen habe. Es gibt schon hochwertigere Miniriff Komplettset´s, diese Übersteigen aber den Preis des hier gezeigten Beckens bei weiten.

 

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